Agnes

 

Das MŠdchen Agnes lebte in Rom zu jener Zeit, als Kaiser Diokletian mit Verfolgung gegen die Christen grausam wŸtete. Christ sein hie§ damals, tŠglich bereit sein, in Reue zu Christus zu leben und zu sterben. Das wusste Agnes. Sie fŸrchtete sich aber nicht. Denn ihr Herz glŸhte in reiner Liebe zu Christus. Als sie 12 Jahre alt war, wuchs die Welle der Verfolgung besonders stark an. Allenthalben herrschte BestŸrzung unter den Christen. Aus Furcht vor einem qualvollen Tod wurden viele Christen schwach und opferten den heidnischen Gšttern, wenn auch nur zum Schein. Da wurde nun Agnes zum Zeugnis aufgerufen. Sie trat freimŸtig vor die Richter und bekannte: ãIch bin eine Christin!Ò Wegen ihres jugendlichen Alters wŠre es kaum zum Prozess gegen sie gekommen, wenn sie nicht selbst ein so offenes Bekenntnis abgelegt hŠtte. Sie zwang gleichsam die Richter, gegen sie vorzugehen. Mit heiligem Stolz wies sie alle †berredungskŸnste zurŸck, mit denen man sie zum Glaubensabfall verleiten wollte, um ihr Leben zu retten. So schlug das anfŠngliche Mitleid, das man mit ihr hatte, in Wut und Erbitterung um: man verurteilte Agnes zur Folter. Sie wurde zur SchŠndung und zum Feuer bestimmt. Aber unter dem wunderbaren Schutz Gottes blieb sie unversehrt. Die Flammen des Scheiterhaufens versengten ihren Leib nicht, die Flammen unreiner Lust konnten ihrer Seele nichts anhaben. Als man ihr die Kleider vom Leibe riss, soll ihr langes Haar sie wie ein Kleid bedeckt haben. Um nicht lŠnger Zeuge ihrer Standhaftigkeit zu sein, verurteilte man Agnes schlie§lich zum Tod durch das Schwert. Ein Dolchsto§, der ihre Kehle durchbohrte, beendete ihr irdisches Leben. Es war im Jahre 304.

Schon bald nachihrem Tod wurde die jugendliche, jungfrŠuliche MŠrtyrin von allen GlŠubigen hoch verehrt, in Rom und weit darŸber hinaus. Wo immer die Kirche sich ausbreitete, dahin drang auch die Kunde von dem heiligen MŠdchen, das in unerschŸtterlicher Treue Christus anhing und sein Leben als reines Opfer ihm darbrachte. Besonders schšn hat der heilige Bischof und Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand Ÿber die hl. Agnes geschrieben in seinem Buch ã†ber die JungfrauenÒ. – Der Name Agnes hŠngt mit dem lateinischen Wort ãAgnusÒ zusammen, das ins Deutsche Ÿbersetzt ãLammÒ bedeutet. Wir kennen das Wort vom ãAgus DeiÒ (Lamm Gottes) in der hl. Messe. Agnes war wirklich ein unschuldiges LŠmmlein in der Nachfolge des Gotteslammes, das die SŸnden der Welt hinwegnimmt.